IX Schlußbetrachtung

Die Geschichte der Ortschaft Deternerlehe zeigt, daß den Einwohnern nichts geschenkt wurde. Sie haben alles schwer erarbeiten oder in harten Auseinandersetzungen erkämpfen müssen.

Nur die Einigkeit, die Einsatzbereitschaft und die Opferwilligkeit der Einwohner hat Deternerlehe zu dem gemacht, was es heute ist: Ein blühendes Gemeidewesen.

Inzwischen hat sich vieles geändert.
Vor dem ersten Weltkrieg gab es in Deternerlehe zwei Lebensmittelgeschäfte, auch "Winkel" genannt, die von Deeke Grüssing (Koopmann Deeke)  und von seinem Nachbarn Uffen betrieben wurden. Uffen gab später das Geschäft auf.

Nach dem 1.Weltkrieg ließ sich dann A. Müller als zweiter Kaufmann nieder.
Die Waren wurden damals von Großhändlern aus Leer bezogen, die sie mit Pferdefuhrwerken anlieferten. Nach dem 2. Weltkrieg gab es zeitweise drei derartige Geschäfte. Inzwischen haben alle aufgegeben.

Diese Geschäfte waren immer wichtige Treffpunkte, wo sich die Einwohner beim Einkaufen trafen, miteinander "klönten" und die Dorfneuigkeiten austauschten.

Auch die Schule als Treffpunkt der Jugend ist durch die Auflösung ausgefallen.

Die Erwachsenen arbeiten fast alle außerhalb des Ortes und sehen sich dadurch auch nur selten.

Wegen dieses für die Ortschaft einschneidenden Wandels besteht die Gefahr, daß die früher so selbstverständliche Gemeinschaft aller Deternerleher sich nach und nach auflöst.

Dies zu verhindern haben sich der Ortsverein, der am 26.01.1987 seinen 30. Gründungstag feierte, und der im Jahre 1975 gegründete Boßelverein zur Aufgabe gemacht.

Alle Deternerlehe sollten deshalb die Arbeit dieser Vereine unterstützen, indem sie entweder aktiv mitarbeiten oder zumindest die Vereine durch den Besuch ihrer Veranstaltungen ermutigen.

 

Diese Dorf-Chronik wurde 1987 von Diedrich Grüssing verfaßt und als kleines Heftchen kostenlos im Dorf verteilt.