V. Das Friedhofwesen zurück Bereits im Jahre 1825 richteten die Einwohner aus Deternerlehe den ersten Antrag an die Gemeide, in Deternerlehe einen Friedhof zu errichten. Der Antrag wurde abgelehnt. Im Jahre 1900 beschlossen dann die Einwohner selbst einen Friedhof anzulegen. Dem stand nun nicht mehr entgegen, weil der Friedhof in Detern fast belegt war. Man war froh, die Deternerleher nicht mehr aufnehmen zu müssen. Die erste Beerdigung auf dem Friedhof fand am 3.Januar 1901 statt. Nachdem die Deternerleher nach jahrzehntenlangen Bemühen endlich ihren Friedhof erhalten hatten, sollten ihre Toten auch unter Glockengeläut zu Grabe getragen werden. In einer großen Sammelaktion sammelte man des Geld zusammen und baute im Jahre 1910 mit viel Eigenleistung einen Glockenturm, den sie mit zwei Glocken ausstatteten. Die beiden Glocken begleiten seid dieser Zeit den Tagesablauf der Dorfbewohner. An Werktagen wird die kleine Glocke dreimal, und zwar morgens, mittags und abends geläutet. An Sonn- und Feiertagen werde beide Glocken geläutet. Am Sonnabend wird abends mit beiden Glocken der Sonntag eingeläutet. Die Glocken hatten aber auch als Alarm- und Verständigungsmittel eine Bedeutung. So wurde früher bei einem Brand die kleine Glocke „gekleppt“, d.h., der Schlegel wurde in kurzen Abständen gegen die Glocke geschlagen. Dazu wurde nur die kleine Glocke genutzt. Bei Sterbefällen konnte man aus dem Geläut erkennen, ob ein Mann oder eine Frau gestorben war. Bei der Einsargung wurde und wird heute der Tote „verläutet“. Es werden gegen abend dreimal beide Glocken geläutet, und zwar in Abständen von etwa einer halben Stunde. War ein Mann gestorben, fing man mit der großen Glocke an, später fiel dann die kleine Glocke mit ein. War eine Frau gestorben, verfuhr man umgekehrt. Diese Art des Läutens wurde auch bei der Beerdigung beachtet. Vielen ist dieser alte Brauch nicht mehr bekannt, so dass er oft nicht mehr beachtet wird. Als Frau Katharina Janssen, die jahrelang mehr für Gottes Lohn als für Geld den Friedhof in Ordnung gehalten und die Glocken geläutet hatte, 1956 diese Arbeiten nicht mehr verrichten konnte oder wollte, stellte die Kirchengemeinde das Läuten der Glocken und die Reinigung des Friedhofs ein. Sie war nicht bereit, dafür weitere Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Wieder gingen die Deternerleher mit der Sammelbüchse durch den Ort, um sich selbst zu helfen. Die Sammlung brachte die nötigen 2000,- DM zusammen, die für die Anschaffung eines elektrischen Läutewerks gebraucht wurden. Die Kirchengemeinde spendete auch 300,-DM. Nachdem das Läutewerk von der Firma Rolf Janssen aus Aurich eingebaut war und gut funktioniert, ließ die Kirchengemeinde in den Glockenturm in Detern ebenfalls ein eletrisches Läutewerk einbauen. Seit dieser Zeit gibt es in der Gemeinde keinen Glöckner mehr. Zur Pflege des Friedhofs stellte der gerade gegründete Ortsverein auf Kosten der Vereinskasse Theodor Schmidt für 150,-DM jährlich ein. Nach längeren Verhandlungen erklärte sich die Kirchengemeinde dann bereit, dem Ortsverein dafür einenZuschuß in Höhe von 100,-DM zu gewähren. Einige Jahre später wurde die Pflege des Friedhofes und das Läuten der Glocken wieder in die Verantwortung des dafür zuständigen Kirchengemeinde übernommen.
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