IV Das Schulwesen zurück Schon im Jahre 1816 wurde in Deternerlehe die erste Schule gebaut. Sie stand auf dem Grundstück, auf dem jetzt Johann van Rüschen wohnt (Birkenstr.) Es handelt sich um eine sog. private Nebenschule der Schule in Detern, die als Winterschule betrieben wurde. Sie war nur zugelassen für die Kinder bis zum 10.Lebensjahr. Die älteren mussten weiterhin die Schule in Detern besuchen. Die erste Schule wurde, weil sie zu klein war, 1865 abgebrochen und vergrößert wieder aufgebaut. Im Jahre 1872/73 wurde sie unter dem Boden erhöht und wurde von da an als selbständige Volksschule von der Schule Detern getrennt. Die Nebenschullehrer wurden von den Einwohnern gewählt und nach Genehmigung durch die Schulbehörde von ihnen angestellt und bezahlt. Sie erhielten in der Regel für ein Winterhalbjahr 30,--Mark sowie einen Zuschuß aus der Landeskasse von 15,-Mark und den sog. „Reihentisch“, d.h., sie wurden von den Einwohnern reihum für jeweils einen Tag beköstigt. Es handelte sich nicht um ausgebildete Lehrer im heutigen Sinne. Sie mussten nur gut lesen und schreiben können und die Grundrechenarten sowie den Katechismus beherrschen. Von hier tätig gewesenen Nebenschullehrern ist z.B. bekannt, dass Bünting Kolonist in Lammertsfehn und Focke Müller Bäckermeister in Detern und Schreiber in Stickhausen war. Nur die beiden letzten Nebenschullehrer Specht und Buttjer waren examinierte Schulgehilfen. Sie besuchtern später das Seminar in Aurich und konnten danach als amtliche Volksschullehrer amtieren. Als Winterschulleiter waren hier tätig: 1849-64 Bünting 1869-70 Focke Müller 1864-66 Willms 1871-72 Specht 1866-67 Helmts 1872-73 Buttjer 1873 wurde aus der Nebenschule auf Grund einer am 30.11.1872 erteilten Genehmigung eine nun von Detern getrennte selbständige Volksschule. Der erste Lehrer an dieser selbständigen Volksschule war Lehrer Tjarks. Er unterrichtete 54 Schüler. Zwei Jahre später wurde er von Lehrer Specht abgelöst. Die Kinderzahl war inzwischen auf 70 angestiegen. Am 1.09.1879 trag dann Lehrer Buttjer seinen Dienst an. Er blieb bis zu seiner Pensionerung am 1.02.1921. Während dieser Zeit wurde 1888 die jetzige neue Schule eingeweiht und die alte auf Abbruch verkauft. Nachfolger von Lehrer Buttjer wurde Lehrer Schmidt. Am 1.04.1922 wurde die Schule mit der Einstellung des 2. Lehrers Schneider zweiklassig. Bis zum Bau der zweiten Schulkasse im Sommer 1923 wurde in zwei Schichten unterrichtet. Nach der Pensionierung des Lehrers Schmidt am 30.09.1955 wurde Lehrer Jentsch, der hier bereits seit dem 1.02.1946 als 2.Lehrer tätig war, sein Nachfolger als Schulleiter. Mit seine Pensionierung am 28.01.1974 wurde dann die Schule aufgelöst und die leerstehenden Schulräume von der Samtgemeinde Jümme mit Vertrag vom 5.11.1974 dem Ortsverein Deternerlehe zur Nutzung als Dorfgemeinschaftsräume überlassen. Die Schulen wurden aber nicht nur zur Unterrichtung der Kinder genutzt. Sie standen auch immer für kirchliche Zwecke zur Verfügung. Schon von alters her wurde einmal im Monat, und zwar immer am 2.Sonntag des Monats in der Schule ein Gottesdienst abgehalten. Diese ist bis auf den heutigen Tag so geblieben. Nur mit dem 2.Sonntag nimmt man es nicht mehr so genau. Um den Gottesdienst feierlicher gestalten zu können, sammelten die Einwohner Geld und kauften im Winter 1937/38 ein Harmonium. Das Harmonium tut noch heute seinen Dienst.
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