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Heinzis Gedankenwelt am 18. Juli 2010 / mit Plattdeutsch - Einlagen

 

Mein Wecker  klingelt um 7 Uhr, bin aber schon mindestens zwei Stunden wach. Der Kopf arbeitet schon mächtig, hast du an alles gedacht, alles eingepackt? Bloß nichts vergessen an so einem Tag. Jetzt aber hoch, Deternerlehe wartet. Fuulheit lat los - oder ik fang an to arbeiten.

Am Vereinsheim sind meine Frau und ich fast die ersten. Tolle Wurst, das geht ja gut los. Aber zu schwarz gesehen, nach und nach trudeln alle langsam ein. Der Zeitplan steht noch. Leider haben bislang vier Personen abgesagt, so auch Berthold und Frau. Arbeit geht eben vor. Jetzt noch schnell Namensschilder verteilt und das Fahrgeld kassiert. Aber halt, da fehlt doch noch einer aus der Männer I Riege. Alle Versuche unseren Sven wachzukriegen scheitern kläglich. Der Bürgermarkt in Wittmund hat hier wohl mächtig Spuren hinterlassen. Nützt nichts! Wer nich kümmt, de kann sien Moors nich twischen de Dör kriegen.

 Also Abfahrt – und nur knapp 10 Minuten über Soll. Über Wiesmoor und Remels wird in diesem Jahr sogar die richtige Abzweigung in Hollen gefunden. Unterwegs murmelt Rüdiger irgendwas von „wir hätten doch auch mit dem Rad fahren können“ oder so ähnlich. Eine Tour sind doch nur 45 Kilometer. Wer hat dem denn schon Schnaps gegeben? Für harte Drogen ist es doch schon viel zu heiß

Jetzt biegen wir in die Schulstraße ein und sehen schon von weitem Kinder mit bunten Fähnchen stehen. Der Nachwuchs vom BTV empfängt uns höchst persönlich. EL Präsidente Dieter ist auch flugs zur Stelle und es gibt  ein großes Moin Moin. Ab zum Frühstück. An der Eingangstür sticht ein Schild ins Auge.

„Herzlich Willkommen 2000m Men Hinni und Gefolge“

steht in weisser Schrift drauf. Das ist Dieter seine Art Hinni zum FKV -Titel zu gratulieren. Im Vereinsheim fehlt es an nichts. Kaffee, Tee, Aufschnitt satt, 200 Brötchen, Fisch, Eier und und und. Ich hau an diesem Morgen mächtig rein denn: Witt Peerd bruukt veel Stroh.

Zwischendurch mal in die Runde geschaut. Da stehen etliche Pokale im Schrank, oben drüber zwei mächtige Trümmer, die sogenannten Königspokale. Hinter der Tür hängt eine große Fahne der Stadt Jever -  was die hier alles haben!

 Danach geht es ins Freie und jetzt läuft Dieter bei der Gruppenauslosung fürs Boßeln zur Hochform auf. Die Teilnehmerzettel wandern in einen Eimer und warten auf ihre Ziehung. Dann der Clou. Jede Gruppe die losgeht (insgesamt sind es nachher 16) bekommt einen plattdeutschen Namen. Da geht es von Ballerbüxen über Eidölen, Kattenkruud und Naffels bis hin zu Pentjelickers und Queckbeein. Bei fast allen Ausdrücken gibt es viele ratlose Gesichter. Aber auch hier kann Dieter helfen, denn:  Denk'n is' 'n Schiet, weet'n müßt!

Jetzt noch von jeder Gruppe ein Foto gemacht und ab geht es auf die große Boßelrunde. Die schmale Bahn und noch dazu eine Gummikugel. Schlimmer kann es für mich wohl nicht kommen. Der älteste in unserer Gruppe zeigt dann mal wo es langgeht. Heini macht in ganz ruhiger Art einen Hammerwurf nach dem anderen. Je oller je doller. Endlich die Wende in Sicht. Es riecht schon von weitem nach Bier. Ick kann Kattenschiet in Düstern rieken!

Die Rücktour führt uns durch den Ort, vorbei an vielen schmucken Neubauten und tollen gepflegten Vorgärten. Nochmals wird eine Pause eingelegt, Jürgen zeigt mir noch das alte Vereinszelt, hat den letzten Sturm allerdings nicht überstanden. Dann der Endspurt und schon sind wir wieder beim Vereinsheim der BTV’er. Jetzt erstmal relaxen, entspannen. - Von wegen!

Die anderen sitzen bei Kaffe und Kuchen, Bratwurst und Bier vom Faß. Und ich? Dieter hat mich schon wieder in Beschlag genommen, Gruppen auswerten,  ik bün blied as en Klunnie im Tee.

Die Queckbeein, also Vogelbeeren, holen sich am Ende den Sieg. Dafür gibt es eine Urkunde.

 Schon folgt das nächste „Attentat“. Karten für den Dreikampf um den Freesenpott verteilen. Der Mann hat kein Mitleid mit mir. Zwischendurch muß auch meine Kamera mal in Aktion. Wozu hab ich die sonst wohl mitgebracht. Auf der Rasterbahn und der Stangenbahn wird nun um die Punkte gekämpft. Glück braucht man dagegen beim altbekannten Steckbrett. Das war vor vielen Jahren ein Renner in unserer ehemaligen Dorfkneipe bei Hanna. Dieter sitzt schon wieder am Tisch, viele Karten vor sich (und ein Bierchen) und rechnet fleißig. Ich sehe mittlerweile öfters zur Uhr. Noch sind wir im Limit also im grünen Bereich. Aber das kann schnell umschlagen.

Den Pokal sichert sich in diesem Jahr dann Jörg Albers, unterstützt wird er dabei durch viele Punkte von der Patin Traute Möller.

Nach der Siegerehrung dankt Udo Albers in seiner Rede den BTV’ern für den tollen Tag und überreicht als Gastgeschenk einen großen Korb mit fast
  vierzig verschiedenen Biersorten sowie ein Meistertrikot der Mönser aus der letzten Saison.

 Jetzt blick ich wieder auf meine Tictac aber...ein oder zwei Bierchen gehen wohl noch. Da taucht Dieter mit einem Tablett auf, Spezialschnaps! Also: nich lang snacken, Kopp in Nacken! Wer will noch mal wer hat noch nicht. Noch’ne Runde, ich brauch ein Bier zum runterspülen. Hoffentlich müssen wir jetzt nicht andauernd anhalten, wegen Blase und so. Aber der Volksmund sagt: Blaah man, blaah man, brukst ni so oft to pissen.

 Der Bus steht schon parat, nu kann das losgehen. Ob das so klappt? Langsam macht sich dann aber der Troß in Richtung Bus auf. Das geht in diesem Jahr verdächtig anständig und schnell über die Bühne. Ich bin fast sprachlos. Nur Hinni wehrt sich noch etwas. Aber auch den locken wir mit Jever Pils in den Janssen Bus. Zum Abschied gibt es noch eine „angedeutete“ LaOla-Welle der BTV’er und dann starten wir in Richtung Jever. 

Danke den Freunden aus Deternerlehe für diesen tollen Tag!  Wir freuen uns schon auf 2011, aber ich glaube wir haben total verschlafen einen genauen Termin zu machen. Kriegen wir aber noch hin.

Letzte Frage für diesen Tag:

Hem i Spaaß hat oder hem i Biller keken?

Auf die tolle Freundschaft zwischen dem BTV und dem KBV

ein sportliches dreifaches „Fleu herut“