Mein
Wecker klingelt um 7 Uhr, bin aber
schon mindestens zwei Stunden wach. Der Kopf arbeitet schon mächtig, hast du an
alles gedacht, alles eingepackt? Bloß nichts vergessen an so einem Tag. Jetzt
aber hoch, Deternerlehe wartet. Fuulheit
lat los - oder ik fang an to arbeiten.
Am Vereinsheim sind meine Frau und ich
fast die ersten. Tolle Wurst, das geht ja gut los. Aber zu schwarz gesehen, nach
und nach trudeln alle langsam ein. Der Zeitplan steht noch. Leider haben bislang
vier Personen abgesagt, so auch Berthold und Frau. Arbeit geht eben vor. Jetzt
noch schnell Namensschilder verteilt und das Fahrgeld kassiert. Aber halt, da
fehlt doch noch einer aus der Männer I Riege. Alle Versuche unseren Sven
wachzukriegen scheitern kläglich. Der Bürgermarkt in Wittmund hat hier wohl mächtig
Spuren hinterlassen. Nützt nichts! Wer
nich kümmt, de kann sien Moors nich
twischen de Dör kriegen.
Also Abfahrt – und nur knapp 10 Minuten über Soll. Über Wiesmoor und Remels wird in diesem Jahr sogar die richtige Abzweigung in Hollen gefunden. Unterwegs murmelt Rüdiger irgendwas von „wir hätten doch auch mit dem Rad fahren können“ oder so ähnlich. Eine Tour sind doch nur 45 Kilometer. Wer hat dem denn schon Schnaps gegeben? Für harte Drogen ist es doch schon viel zu heiß
Jetzt
biegen wir in die Schulstraße ein und sehen schon von weitem Kinder mit bunten
Fähnchen stehen. Der Nachwuchs vom BTV empfängt uns höchst persönlich. EL Präsidente
Dieter ist auch flugs zur Stelle und es gibt
ein großes Moin Moin. Ab zum Frühstück. An der Eingangstür sticht ein
Schild ins Auge.
„Herzlich Willkommen 2000m Men Hinni und Gefolge“
steht
in weisser Schrift drauf. Das ist Dieter seine Art Hinni zum FKV -Titel zu
gratulieren. Im Vereinsheim fehlt es an nichts. Kaffee, Tee, Aufschnitt satt,
200 Brötchen, Fisch, Eier und und
und. Ich hau an diesem Morgen mächtig rein denn: Witt
Peerd bruukt veel Stroh.
Zwischendurch
mal in die Runde geschaut. Da stehen etliche Pokale im Schrank, oben drüber
zwei mächtige Trümmer, die sogenannten Königspokale. Hinter der Tür hängt
eine große Fahne der Stadt Jever - was
die hier alles haben!
Danach
geht es ins Freie und jetzt läuft Dieter bei der Gruppenauslosung fürs Boßeln
zur Hochform auf. Die Teilnehmerzettel wandern in einen Eimer und warten auf
ihre Ziehung. Dann der Clou. Jede Gruppe die losgeht (insgesamt sind es nachher
16) bekommt einen plattdeutschen Namen. Da geht es von Ballerbüxen über Eidölen,
Kattenkruud und Naffels bis hin zu Pentjelickers und Queckbeein. Bei fast allen
Ausdrücken gibt es viele ratlose Gesichter. Aber auch hier kann Dieter helfen,
denn: Denk'n is' 'n Schiet,
weet'n müßt!
Jetzt
noch von jeder Gruppe ein Foto gemacht und ab geht es auf die große Boßelrunde.
Die schmale Bahn und noch dazu eine Gummikugel. Schlimmer kann es für mich wohl
nicht kommen. Der älteste in unserer Gruppe zeigt dann mal wo es langgeht.
Heini macht in ganz ruhiger Art einen Hammerwurf nach dem anderen. Je oller je
doller. Endlich die Wende in Sicht. Es riecht schon von weitem nach Bier. Ick
kann Kattenschiet in Düstern rieken!
Die
Rücktour führt uns durch den Ort, vorbei an vielen schmucken Neubauten und
tollen gepflegten Vorgärten. Nochmals wird eine Pause eingelegt, Jürgen zeigt
mir noch das alte Vereinszelt, hat den letzten Sturm allerdings nicht überstanden.
Dann der Endspurt und schon sind wir wieder beim Vereinsheim der BTV’er. Jetzt
erstmal relaxen, entspannen. - Von wegen!
Die
anderen sitzen bei Kaffe und Kuchen, Bratwurst und Bier vom Faß. Und ich?
Dieter hat mich
schon wieder in Beschlag genommen, Gruppen auswerten,
ik
bün blied as en Klunnie im Tee.
Die
Queckbeein, also Vogelbeeren, holen sich am Ende den Sieg. Dafür gibt es eine
Urkunde.
Schon
folgt das nächste „Attentat“. Karten für den Dreikampf um den Freesenpott
verteilen.
Den
Pokal sichert sich in diesem Jahr dann Jörg Albers, unterstützt wird er dabei
durch viele Punkte von der Patin Traute Möller.
Nach der Siegerehrung dankt Udo Albers in seiner Rede den BTV’ern für den
tollen Tag und überreicht als Gastgeschenk einen großen Korb mit fast
Jetzt
blick ich wieder auf meine Tictac aber...ein oder zwei Bierchen gehen wohl noch.
Da taucht Dieter mit einem Tablett auf, Spezialschnaps! Also: nich lang
snacken, Kopp in Nacken! Wer will noch mal wer hat noch nicht. Noch’ne
Runde, ich brauch ein Bier zum runterspülen. Hoffentlich
müssen wir jetzt nicht andauernd anhalten, wegen Blase und so. Aber der
Volksmund sagt: Blaah
man, blaah man,
brukst ni
so oft to pissen.
Der
Bus steht schon parat, nu kann das losgehen. Ob das so klappt? Langsam
macht sich dann aber der Troß in Richtung Bus auf. Das geht in diesem Jahr verdächtig
anständig und schnell über die Bühne. Ich bin fast sprachlos. Nur Hinni wehrt
sich noch etwas. Aber auch den locken wir mit Jever Pils in den Janssen Bus. Zum
Abschied gibt es noch eine „angedeutete“ LaOla-Welle der BTV’er und dann
starten wir in Richtung Jever.
Danke
den Freunden aus Deternerlehe für diesen tollen Tag!
Wir freuen uns schon auf 2011, aber ich glaube wir haben total
verschlafen einen genauen Termin zu machen. Kriegen wir aber noch hin.
Letzte
Frage für diesen Tag:
Hem
i Spaaß hat oder hem i Biller keken?
Auf
die tolle Freundschaft zwischen dem BTV und dem KBV
ein
sportliches dreifaches „Fleu herut“